Arbeitskreis Klettern und Naturschutz Pfalz
Die Fachgruppe Wegebau und Felspatenschaften
Umweltbaustelle 2003
Am 23. und 24. November 2003 fand die diesjährige Umweltbaustelle am Glasfelsen bei Erfweiler statt. Die Landesjugendvorsitzende Katja Becker konnte 34 Teilnehmer, davon 10 aus der Jugendgruppe der Sektion Frankenthal begrüßen. Auch Sektionen aus dem Saarland, Ludwigshafen, Speyer, um nur einige zu nennen, nahmen an dieser Veranstaltung teil. Damit war es eine der bestbesuchten Umweltbaustellen der letzten Jahre.
Wo so eine Umweltbaustelle stattfindet, wird vom zuständigen Forstamt, der unteren Naturschutzbehörde und dem Arbeitkreis Klettern und Naturschutz der Vereinigung der Pfälzer Kletterer festgelegt und mit dem Grundeigentümer, in diesem Fall der Kirche, abgesprochen. Die Landesjugendleitung übernimmt die Organisation, angefangen vom Bereitstellen der Werkzeuge über die Übernachtung bis zur Verpflegung. Für die Teilnehmer entstehen keine Kosten, man muss nur ein Wochenende Zeit haben. Die Umweltbaustelle verfolgt mehrere Ziele. Die Zustiege zu den Kletterfelsen sollen saniert werden. Durch die Anlage von einfachen Treppenstufen und an den Seiten liegenden größeren Ästen sollen die Leute gezielt auf einen Weg gelotst werden auf dem sie alle Einstiege in Klettertouren leicht erreichen können. Der angrenzende Wald soll möglichst nicht betreten und damit geschont werden. Offenkundige Abkürzungen und wilde Trampelpfade werden durch Anhäufung von toten Ästen unpassierbar gemacht, der Weg soll der einzige Zugang zum Felsen sein.
Durch die Mitarbeit der Jugendlichen wird das "ihr Weg". Durch die investierte Arbeit gewinnt er an Wert und wird entsprechend behandelt. Außerdem wird der Blick geschärft für die Umweltsituation an anderen Felsen und damit die Umwelt insgesamt pfleglicher behandelt. Zudem besteht auch die Möglichkeit, die Mitglieder anderer Sektionen kennen zu lernen und bei der Arbeit viel Spaß zu haben. Die Umweltbaustelle wurde vom Umweltministerium Rheinlandpfalz schon mit einem Umweltpreis ausgezeichnet.
Es wurde kein neuer Weg angelegt, sondern nur ein schon bestehender Pfad verbessert. Er führt von der Forststrasse an der Südseite des Glasfelsens entlang bis zum oberen Einstieg in den Normalweg. Für den Wegebau wurden aus dem angrenzenden Wald tote Äste herangeschleppt und mittels Säge auf die passende Länge zurecht geschnitten. Mit Beilen wurden störende Äste entfernt und das ganze dann zu den jeweiligen Baustellen geschleppt. Wo der Weg steiler ansteigt wurden Treppenstufen angelegt. Dazu wurde mit Schaufel und Kreuzhacke eine ebene Trittfläche geschaffen, die nach vorne hin mit einem querliegenden Rundholz verstärkt wurde. Damit das Holz nicht wegrollen konnte wurden an den Seiten angespitzte Pflöcke in den Boden getrieben. Danach wurde mit Erde aufgefüllt und festgestampft. Seitlich liegende Äste sollen den Weg optisch von der Umgebung abgrenzen und wie eine Leitplanke wirken. Trampelpfade wurden mit toten Ästen so verbarrikadiert dass wohl niemand noch Lust verspüren dürfte "abzukürzen". Dank der tatkräftigen Mithilfe aller wurden bis ca. 15 Uhr bei bestem Wetter etwa 300m Weg saniert. Die Höhendifferenz dürfte bei etwa 40m liegen. Zu guter letzt wurde der Weg noch mit Blättern abgestreut. Sie sollen verhindern, dass abfließendes Regenwasser Erosionsrinnen in die Weganlage gräbt. Nachdem alles Werkzeug weggeräumt war machten wir uns zu Fuß auf zum Wanderheim "Dicke Eiche". Dort waren für uns Mehrbettzimmer reserviert. Im Untergeschoss hatten wir einen Aufenthaltsraum für uns und eine komplett eingerichtete Küche. Da Arbeit an frischer Luft hungrig macht und das Mittagessen schon eine Zeitlang zurück lag fingen die Erwachsenen mit dem Kochen an. Es gab eine klare Brühe mit Backerbsen, Nudeln mit Hackfleischsoße und Käse und frischen, grünen Salat. Die Jugendlichen vertrieben sich die Zeit mit Kartenspielen und ahnten noch nicht was auf sie zukommen sollte. Denn wer nicht beim Kochen geholfen hatte musste eben nach dem Essen Geschirr spülen. Das gab bei einigen Jugendlichen lange Gesichter und entsprechendes Protestgeheul. Da half auch der Hinweis auf Spülhände nicht, Horst verschloss unerbittlich die Küchentür von innen und sperrte erst wieder auf nach dem alles Geschirr fein säuberlich gespült, abgetrocknet und aufgeräumt war. Der Abend ging dann mit Kartenspielen und Unterhaltung zu Ende. Nach dem Frühstück am nächsten morgen wanderten wir zu den Autos zurück und traten gegen Mittag die Heimreise an. Die Teilnahme an der Umweltbaustelle hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht und ich denke die Sektion Frankenthal wird sich im nächsten Jahr am Hochstein und an der rot-grauen Wand bei Dahn wieder beteiligen.
Dank an die Betreuer der Sektion für ihre Hilfe, ebenso an Katja Becker für die gute Organisation der Veranstaltung.
Peter Seiler

© 2003 PK